In ganz Deutschland gibt es diesen Kurs nur an unserer Schule!

Informationsbroschüre EE (Erneuerbare Energien)

Erneuerbare Energien – Umwelt-Energie-Verantwortung

Seit dem Beginn des Schuljahres 2015/16 läuft an unserer Schule ein Schulversuch zur Implementierung eines neuen Faches in der gymnasialen Oberstufe, das von Kolleginnen und Kollegen unseres Hauses entwickelt wurde.

In der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre bis dahin erworbenen Kompetenzen mit dem Ziel, sich auf die Anforderungen eines Hochschulstudiums oder einer beruflichen Ausbildung vorzubereiten. Der an unserem OSZ entwickelte und als Schulversuch angemeldete Grund- und Leistungskurs Energie-Umwelt-Verantwortung soll die Schülerinnen und Schüler in mehrfacher Hinsicht vorbereiten und zu weiterführenden Studien- bzw. Ausbildungsgängen ermuntern und ermutigen. Darüber hinaus ist dieser Kurs, den es in dieser Form in ganz Deutschland nur an unserer Schule gibt, auch als Anregung für gesellschaftliches Engagement und Bürgeramt (Ehrenamt) im Bereich des Natur- und Umweltschutzes gedacht. Die Erfahrung lehrt, dass junge Leute bei weitem nicht so politikverdrossen sind, wie in den Medien dargestellt. Oft fehlt ihnen nur der konkrete Anlass oder der Einblick in einen gesellschaftlichen Bereich, der auf Mitgestaltung und Engagement vieler Menschen angewiesen ist. Dieser Kurs will auch hier Perspektiven aufzeigen.

Der Arbeitsmarkt im Bereich der Umwelttechnik und im Naturschutz ist in der Regel interdisziplinär, d.h. es existieren viele Schnittmengen zwischen Technik, Gesellschaft und Politik. Die aktuellen Debatten um Energiewende, CO2-Emissionshandel aber auch die haupt- und ehrenamtliche Arbeit bei Umweltorganisationen (NGOs) sind Beispiele dafür, dass die dort Agierenden mehr wissen und können müssen als nur das Beherrschen einer Technologie. Das Lernen in komplexen, globalen Zusammenhängen wird immer wichtiger. Dieser Umstand spiegelt sich in Struktur, Inhalten und vermittelten Kompetenzen dieses Kurses wider. So sind die Inhalte des Kurses nicht aus der Eindimensionalität einer Natur-, Ingenieur- oder Gesellschaftswissenschaft abgeleitet, sondern sie wollen vielmehr die Schnittmengen darstellen, die zwischen diesen Wissenschaften bestehen, wenn es um die Lösung des globalen Problems Umwelt- und Klimaschutz geht.  Lösungsstrategien komplexer Probleme lassen sich längst nicht mehr mit dem Fachwissen einer Teildisziplin entwickeln. Vernetztes Denken ist zu einem Schlüsselbegriff bei der Suche nach Lösungen der großen Probleme des 21. Jahrhunderts geworden. Das gilt für nahezu alle Forschungs- und Arbeitsbereiche. Diesen Notwendigkeiten muss die Schule (endlich!) gerecht werden. Längst sind es nicht mehr nur die reformpädagogischen Einrichtungen, die eine neue Organisation des Lehr-Lern-Prozesses fordern und versuchen. Die Abkehr vom „Schubkastendenken“ der einzelnen Fachgebiete hin zum problemorientierten Lernen, das bewusst die Grenzen ehemals getrennter Sachgebiete überwindet, gilt zu Recht als moderner, zeitgemäßer Ansatz aktueller Didaktik.   

Der beschleunigte Wandel einer von Globalisierung geprägten Welt und ihre Probleme erfordern ein dynamisches Modell des Kompetenzerwerbs, das auf lebenslanges Lernen und die Bewältigung vielfältiger Herausforderungen im Alltags- und Berufsleben ausgerichtet ist. Der viel besprochene „Blick über den Tellerrand“ ist dafür zwingend notwendig geworden. Deshalb sollen die Schülerinnen und Schüler in diesem Kurs zentrale Zusammenhänge der Bereiche Energie (Technik) – Umwelt (Natur) –  Verantwortung (Gesellschaft) entdecken, erforschen und durchdringen. Dabei erkennen sie die Funktion und Bedeutung technischer und gesellschaftlicher Prozesse und lernen, vorhandene sowie neu erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten der beiden Bereiche miteinander zu verknüpfen.

In aktuellen curricularen Vorgaben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft werden Schulen dazu aufgefordert und ermutigt, ihren Unterricht in größeren inhaltlichen Sinnzusammenhängen zu organisieren. Das „Lernen in globalen Zusammenhängen“ wird bald schon ein Kennzeichen von Schulen sein, die sich den Herausforderungen einer modernen Wissensgesellschaft bewusst stellen und ihre Schülerinnen und Schüler verantwortungsvoll für ein selbstbestimmtes Leben in ihr vorbereiten.

Das OSZ TIEM möchte eine solche Schule sein und einen Beitrag zu den aktuellen gesellschaftlichen und pädagogischen Debatten leisten. Deshalb wurde von Kolleginnen und Kollegen des OSZ TIEM der vorliegende Rahmenplan für diesen Kurs erarbeitet, der von der Senatsverwaltung für Bildung und der Kultusministerkonferenz genehmigt wurde. 

Das Organigramm des Grund- und Leistungskurses „Erneuerbare Energien“ sehen Sie hier:

Organigramm

Lesen Sie hier von spannenden Projekten des neuen Grund- und Leistungskurses.

Unterrichtsprojekte