Das OSZ TIEM ist sich der Verantwortung für den Umgang mit der NS-Geschichte bewusst. Deshalb gehört die Teilnahme an der Aktion Stolpersteine zu unserem Schulprogramm.
Das Erinnern und Gedenken an den Holocaust gehört zu den dringenden Aufgaben politischen Unterrichts in Deutschland. Das Stolpersteinprojekt ist ein künstlerisch-kulturelles Dauerprojekt zur Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit. Die Stolpersteine sind in den Bürgersteig eingelassene Pflastersteine, deren Oberfläche mit einem Messingschild versehen ist, das den Namen, das Geburts- und Todesdatum sowie die Ortsangabe des Todes bzw. Mordes enthält. Der Stolperstein wird entweder dort gesetzt, wo dieser Mensch zuletzt wohnte oder als Zwangsarbeiter gearbeitet hat. Die folgenden Überlegungen haben dazu geführt, dass die Teilnahme an der Aktion Stolpersteine zum festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit unseres Hauses gehören soll.
Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen ist für alle Beteiligten bereichernd.
2015 – Stolpersteine für Familie Salomon und Gedenkstättenfahrt nach Majdanek und Belzec
Ein bildungsgangübergreifendes Projekt mit Assistenten*innen, Berufsschülern*innen und Abiturienten*innen unseres OSZ TIEM als Beitrag zur Erinnerungs- und Gedächtniskultur unseres Landes.
Nachfolgende Generationen, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene haben heute zum Teil Schwierigkeiten, die zur Geschichte gewordene Vielfalt der Ereignisse zu verstehen, die Geschehnisse als Vorgänge zu begreifen, die auch sie betreffen. Auschwitz, Birkenau, Monowitz, Sobibor, Treblinka, Belzec, Majdanek: Stätten der möglichst perfekten Vernichtung und der industriellen Ausbeutung und Verwertung von Menschen. Kennt man das? Weiß man, worüber gesprochen wird? Wollen wir als Pädagogen*innen dazu beitragen Erinnerungsarbeit zu leisten, muss es gelingen das Historische für die Schüler zu einer persönlichen Angelegenheit zu machen. Die Arbeit an den Orten der Vernichtung wie Belzec und Majdanek und die Verlegung der Stolpersteine für Zilka, Gerhard und Leonie Salomon haben in diesem Sinne bewusst gemacht. Junge Menschen, die das Schicksal einer jüdischen Familie zu einer öffentlichen Angelegenheit machen und unmittelbar erfahren wie bedeutsam das Erinnern für die Familien der Opfer ist, dokumentieren wovon der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner denkwürdigen Rede zum 40. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus gesprochen hat: „Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah, aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
… was bisher geschah:
biografische Forschung zur jüdischen Familie Salomon in der Geschichtswerkstatt Spandau
Stolpersteinverlegung mit Angehörigen der Familie aus Israel und Berlin
Die Stolpersteine wurden nur wenige Tage nach der Verlegung geschändet, der Gedenkstein für Zilka Salomon gewaltsam entfernt. Der oder die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden.
2009 – Stolpersteine für Familie Lieber
Im Juni 2009 recherchierten die Schüler der Klasse EBT64A das Schicksal der Spandauer Familie Lieber. Diese Familie wurde im Dritten Reich deportiert und ermordet.
Weitere Informationen:
http://www.stolpersteine.eu/
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